Führung
Pfarrkirche In
der Kirche liegt ein Info-Blatt aus, das eine Skizze des gesamten
Aufbaus mit
einem Überblick über die Gruppen und Personen enthält sowie eine
Einführung von Dekan Erich Andris,
der von 1975 bis 2007 Pfarrer in Sigmaringendorf war und ein großer
Förderer dieser Krippe, die 1991 zum ersten Mal aufgebaut
wurde. Dieses Info-Blatt
liegt dieser
Seite zugrunde, ergänzt durch entsprechende Fotos.
Die
Heilige Familie Die
Krippe als "Bundeszelt" Bei der Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens
erhielt Mose auf dem Sinai 10 "Weisungen zum Leben"; die steinernen
Tafeln legte er in die Bundeslade und stellte diese in das Bundeszelt.
Dieses Zeichen der Erwählung und der Treue Gottes ist im höchsten Maße
in Jesus Christus verwirklicht. Er ist in seiner Person das Bundeszelt.
Deshalb ist die Krippe als Beduinenzelt aufgebaut. Aus den Ruinen des
Davidsreiches (daher die Trümmer in diesem Zelt) erstand das neue Volk
Gottes: Die Kirche. In der Krippe steht das Kreuz und hinter dem Zelt
der "Lebensbaum". Geburt - Tod -Auferstehung. Dieser Weg Jesu ist auch
unser Weg. Unser Blick an der Krippe geht nicht nur zurück, sondern
auch nach vorne (bzw. nach oben) zu unserer eigenen Auferstehung. Der
Stern ist das Symbol für Christus (der Stern, der aus dem Haus Jakob
aufgehen wird.). |
Die "Lukas"-Seite
Der Evangelist Lukas schreibt an eine Leserschaft,
die aus dem griechisch-römischen Kulturkreis stammt (denen also die
jüdische Theologie unbekannt ist). Ihn prägt das Wort Jesu: "Blinde
sehen, Lahme gehen, Aussätzige werden rein und den Armen wird die
Botschaft vom Reich Gottes verkündet."
Die Botschaft von der Geburt des Erlösers
verkündet der Engel (6). Auf ihn schauen an der Feuerstelle eine alte
Frau und ein Hirte (7), der einen weiteren Hirten weckt, außerdem ein
Junge mit Brot und Fisch (eine feine Anspielung auf die Erscheinung des
Auferstandenen im Johannesevangelium. Es geht um die "Erkenntnis des
Messias".)
Auf dem Weg zu Krippe ist ein Blinder, ein Lahmer,
ein Mann mit einem kranken Kind und eine schwangere Frau (8).
Nicht weniger "arm" im übertragenen Sinn ist
die Gruppe der Außenseiter (10): Der
Feind (ein Krieger), die Dirne, der Prasser (Säufer) und der Erpresser
Zachäus. Die Gruppe de Sünder wird von Jesus extrem deutlich
angesprochen ("Bei den Sündern und Zöllnern ist er eingekehrt").
Die Nähe zu Jesus verschafft und das Leben. Er ist
der Brunnen (9) des Lebens. |
Die "Matthäus" - Seite
Auf der rechten Seite des Zeltes ist die
Kindheitsgeschichte nach dem Evangelium des Matthäus dargestellt.
Matthäus schreibt an Christen, die aus dem Judentum kommen. Ihnen
wollte er den Messias erschließen und tat dies so, dass ihn vor allem
Juden verstehen konnten. Sein Stammbaum geht auf Abraham (1) zurück
("zahlreich werden deine Nachkommen sein, wie Sand am Meer") - daher
die Schale mit Sand in Abrahams Hand und der Sandweg zur Krippe.
Jesus ist der neue Mose (2) und der neue David -
aus dessen Stamm er kommt - , der als Junge von Samuel zum König
gesalbt wird (3). Daneben, wie eine Verheißung, der befriedete
Goliath (er hat die Waffen abgelegt). Schließlich beugen die Weisen der
Erde (12) ihre Knie vor Jesus Christus. Ein Schriftgelehrter (11) weist
ihnen den Weg. Aus der Hl.Schrift können auch wir heute den Weg zu
Christus finden. Daher die Gruppe heutiger Menschen aus verschiedenen
Kulturen und Lebenssituationen (14), die "am Tisch des Wortes" ein
Bibelgespräch führt : Ein Indianer, ein Chinese und eine
alleinerziehende Mutter. Diese reicht uns die vom Indio
ausgegangene Friedenspfeife: Verschiedene Kulturen, verschiedene
Menschen, verschiedene Altersstufen usw. können sich begegnen und
Frieden finden, wenn sie sich gemeinsam auf Gottes Wort
("fleischgeworden" in Jesus Christus einlassen. So findet auch jeder
von uns "seinen" Weg. |
Sich selbst entdecken
Wenn die Augen an den schönen Figuren befriedigt
sind, sollte ich mich selbst auf einem Wegstück oder in einer Szene
entdecken. "Mein Weg" zum Herrn ist wichtig. Diese Krippe ist eingebaut
in das "Ganze des Evangeliums" und nicht auf die Kindheit Jesu oder auf
eine Hirtenromantik beschränkt. "Der in der Krippe" wird einmal "in
Herrlichkeit" kommen, um die "Stadt Gottes" zu bauen, in der es keine
Träne, Klage, Trauer und keinen Tod mehr geben wird (Offb 21,1-8).
Dahin
wollen wir unterwegs sein und mitbauen. |
Dekan
Erich Andris |
Inzwischen
sind einige neue Figuren dazugekommen:
Seit 2008 stehen die Apostel
Petrus und Paulus, die Patrone der
Pfarrkirche, an der Krippe. Petrus mit dem Fischernetz - " ...von nun
an sollst du Menschen fischen..., Paulus blickt an der Küste
Kleinasiens über das Meer. Im Traum war ihm ein Mazedonier erschienen
und hatte ihn gebeten:Komm herüber nach Mazedonien, und hilf uns! So
kam mit Paulus das Christentum nach Europa. Petrus und Paulus stehen in
der Nähe von Abraham: So wie Abraham am Anfang der Geschichte Israels
steht, so stehen Petrus und Paulus als maßgebende Gestalten am Beginn
der Geschichte der Kirche. An Weihnachten 2009 kam Johannes der Täufer,
die Advents-Gestalt schlechthin dazu , an Weihnachten 2010
seine Mutter Elisabeth mit
den kleinen Johannes auf dem Arm (beide stehen links vom Bundeszelt),
2011 die gekrümmte Frau
und 2013 König Salomo.
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